Photographie und Keramik – zwei künstlerische Gestaltungsformen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Und dennoch versuchen Ulla Sladek als Photographin und Barbara Schmid als Keramikerin, beide „Medien“ in einem künstlerischen Projekt miteinander zu verbinden. Während die keramische Formgebung ihre spezifischen Qualitäten in den Faktoren der Materialität und Räumlichkeit findet, scheint sich das photographische Dispositiv gerade in der Negation des Materiellen bzw. in dessen Reduktion auf eine abstrakte Flächigkeit mit einer nur imaginären Räumlichkeit zu konstituieren. In einem „Cross-over“ der beiden Medien kommt es zu einer „Geburt der Venus“ aus der „Dunkelkammer“ einer keramischen Camera obscura, der das photographische Bild als „lichtgeborene Göttin“ (als solche wurde die Photographie im 19. Jh. emphatisch bewertet!) nach einem Entwicklerbad in Kaffee, Wein oder Cola entspringt … derart wird die photographische Abstraktion aber auch wieder zum Prozess einer „handfesten“ Materialisierung, zur sinnlich-haptischen, ja sogar olfaktorischen Erfahrung! Erwin Fiala